- Sponsoren-Flucht: Was hat sich nach Olympia 2024 in Paris getan?
- Wie viel Geld nimmt das IOC mit Olympia-Sponsoring ein?
- Wie werden die Olympischen Spiele von Mailand und Cortina genau finanziert?
- Wer sind die Sponsoren und Partner für die Olympischen Spiele in Mailand und Cortina?
- Wie viel kostet es, Olympia-Sponsor zu werden?
- Was erhalten die Sponsoren als Gegenleistung?
Nach den glanzvollen Olympischen Spielen 2024 in Paris gab es in Sachen Geld harte Rückschläge für das Internationale Olympische Komitee (IOC). Mit Panasonic, Bridgestone und Toyota stiegen gleich drei langjährige Topsponsoren aus Japan auf einen Schlag aus. Der Elektronikriese Panasonic beendete die Zusammenarbeit mit dem IOC nach 37 Jahren. Toyota, einer der größten Automobilfirmen der Film begründete den Ausstieg in Person von Boss Akio Toyoda deutlich mit der "zunehmenden Politisierung" der olympischen Bewegung. Zudem gebe es immer mehr Zweifel, ob die Sportler tatsächlich im Mittelpunkt der Spiele stehen. Das bedeutet herbe Verluste für das IOC: Bridgestone soll allein im letzten Olympia-Vierjahreszyklus 250 Millionen Euro an das IOC gezahlt haben, Toyota im letzten Jahrzehnt über 800 Millionen Euro. Auch Atos – Deloitte übernimmt stattdessen die Verantwortung für die IT bei Olympia - und Intel stehen nicht mehr in der Liste der TOP-Sponsoren. Bei beiden Firmen sollen finanzielle Turbulenzen die Ursache sein.
Neu in der höchsten Sponsoren-Kategorie bei Olympia ist hingegen Corona Zero, eine alkoholfreies Bier aus Mexiko. Das sorgt allerdings in der Olympia-Region Südtirol für Frust. Beim Biathlon in Antholz etwa soll es nur alkoholfreies Bier aus Übersee geben. „Nicht nur diese Entscheidung wirft ernste Fragen zur Nachhaltigkeit der Olympischen Spiele auf“, erklärte Abgeordneter Bernhard Zimmerhofer gegenüber der Tageszeitung Online. Er kritisierte, dass lokale Bierproduzenten aus Südtirol nicht berücksichtigt werden. Die neue IOC-Präsidentin Kirsty Coventry, die am Olympic Day (23. Juni 2025) die Nachfolge des Deutschen Thomas Bach angetreten hat, tritt kein leichtes Erbe an. Sie soll das Sponsoren-Programm des IOC weiterentwickeln.
Neben TV-Verträgen sind Sponsoren und Partner Haupteinnahmequellen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC): Geschätzte drei Milliarden Dollar sollen im Zyklus mit den Winterspielen 2022 in Peking und den Sommerspielen 2024 eingenommen worden sein. Für den jetzt laufenden Olympia-Zyklus von 2025 bis 2028 waren Ende 2024 nach IOC-Angaben bereits 7,3 Milliarden US-Dollar an Einnahmen sicher, für den Olympia-Zyklus 2029 bis 2032 6,2 Milliarden US-Dollar. Etwa 30 Prozent davon kommen von Sponsoren, der Rest z. B. über TV-Verträge, Merchandising, Tickets.
Der Grund für die Geldflut: Die Olympischen Spiele erreichen als 16tägiges Highlight der Sportsaison noch immer Milliarden Menschen – an den TV-
Bildschirmen, aber inzwischen vor allem auch als Trend-Content in sozialen Medien. Das IOC versucht auch immer neue Geldquellen zu erschließen – so gibt es seit 2025 Olympische ESport-Games. Auch das Programm der klassischen Olympischen Spiele wird auf junge Zielgruppen zugeschnitten: In Paris feiert Breaking (Breakdance) seine Premiere. Bei den Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina wird beispielsweise das Skibergsteigen erstmals dabei sein
1,7 Milliarden Euro stehen aktuell in der Budget-Planung für die Abwicklung der Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina (100 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant), dazu kommt eine Milliarde Euro von der italienischen Regierung für den Ausbau der Infrastruktur. Ob diese Summen allerdings eingehalten werden können, darf bezweifelt werden. Schließlich schlägt beispielsweise der in Rekordzeit abzuwickelnde Neubau der Bob- und Rodelbahn in Cortina mit Kosten 118 Millionen Euro heftig ins Kontor. Auch die neue Santa-Giulia-Eishockey-Arena in Mailand kostet 300 Millionen Euro. Das IOC beteiligt sich mit einer Milliarde Euro an den Olympia-Kosten von Mailand und Cortina.
Das IOC hat für die Olympischen Spiele von Mailand und Cortina ein mehrstufiges Sponsorensystem von globalen TOP-Sponsoren bis zu nationalen Unterstützern.
Die Sponsoren und Partner im Überblick:
Unternehmen | Branche | Im TOP-Programm des IOC seit |
---|---|---|
Coca Cola / Mengniu | Erfrischungsgetränke/Molkereiprodukte | 1986 (bereits seit 1928 durchgehend Olympia-Sponsor) – erste gemeinsame Top-Sponsorenvereinbarung mit chinesischem Molkereikonzern Mengniu |
Airbnb | Übernachtungsangebote | 2019 |
Alibaba | Cloud Services und E-Commerce | 2017 |
Allianz | Versicherungen | 2021 |
Corona Zero | Alkoholfreies Bier | 2025 |
Deloitte | Mangement- und Unternehmensberatung/IT | 2022 |
Omega | Uhren | 2003 |
Procter & Gamble | Hygieneprodukte | 2010 |
Samsung | Kommunikation und Elektronik | 1997 |
Visa | Bezahlungsdienstleister | 1986 |
Weitere Sponsoren:
Olympic Premium Partners | Olympic Official Partners | Olympic and Paralympic Sponsors |
---|---|---|
Accor | Groupe ADP | Abatable |
Enel | A2Q | Bauerfeind |
Eni | EA7 Emporio Armani | FNM Group |
Gruppo Ferrovie dello Stato Italiane | Esselunga | Grana Padano |
Leonardo | Fiera Milano | Herbalife |
Posto Italiane | Juniper Networks | Intercom Dr. Leitner |
Salomon | Pirelli | Ita Airways |
Stellantis | Ranstad | Kiko Milano |
TIM | Prosecco DOC | |
Salesforce | ||
Technogym | ||
Valtellina Taste of Emotion | ||
Olympic Offical Supporters | ||
Airwaeve | ||
Kässbohrer Italia | ||
Ottobock | ||
RGS Events | ||
Technoalpin | ||
Ticketone | ||
Versalis | ||
Olympic Hospitality Provider | ||
OnLocation |
Für den beim IOC üblichen Vierjahreszyklus als Sponsor oder Partner kostet die zehn globalen Partner mindestens einen dreistelligen Millionenbetrag. Rekordverdächtig ist der gemeinsame Kontrakt von zwei Firmen: Uralt-Olympia-Partner Coca Cola und das chinesische Molkereiunternehmen Mengniu zahlen für die Olympischen Spiele von 2021 bis 2032 geschätzte drei Milliarden Dollar an das IOC. Airbnb soll einen Achtjahresvertrag bis 2028 mit Zahlungen von 500 Millionen Dollar unterschrieben haben.
Produkte und Dienstleistungen der Globalen Sponsoren sowie der restlichen Partner werden an den Sportstätten vor Ort sowie von den Athleten verwendet. So erfolgt die Zeitmessung bei Wettbewerben etwa durch Omega-Chronographen. Unterhaltungselektronik für die Athlet*innen kommt von Samsung. An den olympischen Sportstätten gibt es für Fans nur Getränke von Coca-Cola oder Corona Zero zu kaufen – für satte Summen.
Die Sponsoren und Partner haben als einzige Marken das Recht, die berühmten olympischen Ringe sowie die olympische Flamme in ihren Marketing-Aktivitäten zu nutzen.
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